von Kristina Mauer und Niels Kropp

Auf der besetzten Finca „Cerro Libertad“.
Foto: Niels Kropp, 1/2018.

1 Rückblick und Ausblick: Was folgt aus unseren Erfahrungen in Almería?

Zurück im Gewerkschaftsbüro der SOC-SAT in Almería, am Tag unserer Abreise. Zum Abschluss unserer Exkursion brennen zwei Fragen besonders: Wie könnte sich die Situation in Almería und anderen Regionen, die von landwirtschaftlicher Intensivproduktion geprägt sind, in Zukunft entwickeln? Und: Wie sollte sie sich entwickeln? Denn die Verhältnisse im Süden Spaniens  sind nicht ‚logisch’ und nie ‚alternativlos’.

Viele Menschen imaginieren und leben schon heute Alternativen zum Status quo. Sie setzen andere Ziele – ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, kulturelle Vielfalt – und träumen von einer anderen gesellschaftlichen Entwicklung. Eigensinnige Menschen, die Widerstand gegen bestehende Strukturen und Gewohnheiten leisten und Gegenentwürfe proben, sind uns auch in Spanien begegnet. Zum Beispiel auf dem Cerro Libertad, dem „Hügel der Freiheit”, einer besetzten Olivenfinca, auf der in kollektiver und solidarischer Weise Landwirtschaft betrieben wird und von der am Schluss unseres Beitrags die Rede sein wird.

Unsere Exkursion hat uns aber zunächst viele hässliche Gesichter des agro-industriellen Kapitalismus im Süden Spaniens offenbart. Der von großen Supermarktketten und letztlich den Verbraucher*innen ausgehende Preisdruck ist enorm. Mangels staatlicher Kontrolle und Regulation und angesichts der brutalen Prekarisierung von Arbeit und Migration sind viele Arbeitnehmer*innen völlig unzureichend vor diesem Druck geschützt. Landwirt*innen zahlen Löhne nicht aus. Die Wohnsituation vieler Menschen ist katastrophal. Gewerkschaftliche Organisierung wird vielfach erschwert. Die sozialen und ökologischen Verwerfungen sind allgegenwärtig. Die ‚imperiale Lebensweise’, tief verinnerlichte Konsummuster, die auf globalen Ungleichheits- und Ausbeutungsverhältnissen beruhen, ist eine zentrale Wurzel dieser Probleme. Sie scheint auch durch vereinzelte Bemühungen ‚kritischen Konsums’ strukturell kaum herausgefordert zu sein.

In der Tat gibt es keinen Anlass zu naivem Optimismus. Wir sprechen schließlich von einem globalen gesellschaftlichen Komplex, der durchdrungen ist von Jahrzehnten neoliberaler Politiken, von Jahrhunderten kapitalistischer, rassistischer und nationalistischer kultureller Formation. „Entsprechend tief ist auch die Akzeptanz ruinöser Konkurrenz und unsolidarischer Verhältnisse in die Gesellschaft eingelassen”1, schreibt dazu der Soziologe Behr.

Und doch: Jede*r kann etwas tun. Selbst unter widrigsten Bedingungen wie in Almería organisieren sich Menschen, treten für Rechte und Freiheiten ein – und bewirken etwas. Weltweit werden alternative Wirtschaftsweisen erprobt. NGOs üben politischen Druck aus. Verbraucher*innen versuchen mit ihren Kaufentscheidungen Veränderungsprozesse zu unterstützen. In den folgenden Abschnitten werden wir versuchen diese Transformationsprozesse und Widerstände nachzuzeichnen. Dabei arbeiten wir uns vom Abstrakten (In welcher Gesellschaft wollen wir leben und welche Wirtschaftsweise passt dazu?) zum Konkreten (Wie erzeugen und konsumieren wir Lebensmittel?) vor. Und wir fragen jeweils: Wie können wir hier mitgestalten?

Dabei ist unsere Auswahl vorgestellter Ideen kursorisch und fußt auf unseren konkreten Erfahrungen in Almería. Einen breiteren Überblick über aktuelle Denkansätze zur Entwicklung alternativer Wirtschaftsweisen bietet etwa der jüngst erschienene Sammelband „Anders Wachsen“.

2 Wirtschaftssysteme und politische Steuerung: Gretchenfrage Demokratie?

Der politische Aktivist Steffen Vogel kämpft in Südspanien gegen Ausbeutungsverhältnisse in der Agrarindustrie. In einem Interview mit The Buzzard beschreibt er die Situation so: „Um das Problem der Ausbeutung in Almería zu lösen, ist es wichtig zu verstehen, dass es nicht nur einzelne Betriebe sind, die sich falsch verhalten […]. Es ist ein eingespieltes System: Die Betriebe, die Arbeiter*innen schlecht behandeln, die spanische Regierung, die nicht richtig kontrolliert, die EU, deren Regeln diese Zustände noch befördern, die Aussteller von Zertifikaten, die Supermarkt-Ketten und schließlich die Verbraucher*innen. An jedem dieser Punkte könnte man ansetzen.” Die Missstände haben also systemischen und internationalen Charakter.

Das stößt uns auf einen grundsätzlichen Widerspruch. Zwei Grundpfeiler vieler, zumal europäischer, Gesellschaften sind einerseits Kapitalismus/Marktwirtschaft und andererseits Demokratie. In der dominanten Selbsterzählung geht beides bestens zusammen. Die Freiheit wirtschaftlichen Handelns wird gar als höchst demokratisch verstanden. Schließlich sei es eine zentrale Funktion von Demokratie, Freiheiten zu schützen. Und die kapitalistische Wirtschaftsweise schützte die Demokratie, indem sie Wohlstand generiere und ihr damit ‚den Rücken freihalte’.

Doch besteht ein grundsätzliches Spannungsverhältnis: Konkurrenz und Solidarität, Profit und Gemeinwohl, ökonomischer und gesellschaftspolitischer Vorrang sind Widersprüche, die sich nicht einfach auflösen lassen. Sie übersetzen sich auch in den Haltungen von Verbraucherinnen, nur werden diesen die Widersprüche selten bewusst.2 Es stellt sich die Frage: Wenn Werte wie kulturelle Vielfalt, ökologische Nachhaltigkeit, ein demokratisches Gemeinwesen und Solidarität die Gesellschaft formen sollen, in der wir leben möchten, welche Wirtschaftsweise wird dem gerecht?

2.1 Zur politischen Steuerung in einer globalisierten Welt: Was ist machbar?

Es ist also klar, dass die Frage des andersartigen Landwirtschaftens keine rein technisch- ‚agrarpolitische’ (Subventionen, Milchquoten u. dgl.) ist. Es ist vielmehr im Kern eine gesellschaftspolitische Frage. Sofern es um die grundsätzliche Neuausrichtung von Wirtschaftspolitik geht, wie etwa in den folgenden Ansätzen, stehen die Realisierungschancen aktuell sehr schlecht und das wiederum nicht zuletzt aus einem einfachen strukturellen Grund: Während profitorientiertes Handeln, Kapitalverkehr, ‚Standortkonkurrenz’ – mit einem Wort: Kapitalismus – längst stark globalisiert sind, gilt dasselbe für demokratisch kontrolliertes politisches Handeln viel weniger. Damit meinen wir nicht nur ‚internationale Institutionen’, sondern vor allem das Fehlen eines weltweiten demokratischen Prozesses der politischen Kommunikation, Vernetzung und Willensbildung von unten. Daher ist der Weltmarkt von der Weltgemeinschaft kaum reguliert.

Als Ausweg bieten sich zwei Strategien an, die sich nicht ausschließen (müssen) und auf die wir politisch hinwirken können: (1) Globalisierung von Demokratie und (2) Regionalisierung von Wirtschaft, was sich deutlich von dem aktuell betriebenen nationalistischen Protektionismus unterscheidet. Letztere Strategie dürfte sich ohne erstere aber nur schwer realisieren lassen. Der Globalisierung von Demokratie sollte dabei ein „aktivierendes, emanzipatorisches Verständnis von Politik”, das über konventionelle Formen repräsentativer Demokratie hinausgeht,  zugrunde liegen.3

2.2 Was können wir tun? Mehr als kritischer Konsum

Es gibt viele Möglichkeiten auch jenseits kritischen Konsums Verhältnisse zu verbessern, indem wir politisch aktiv werden. In Bezug auf die Ausbeutungsverhältnisse in der Export-Landwirtschaft in Almería erscheint es uns klug, zunächst konkrete Veränderungsprozesse vor Ort zu unterstützen. Ideen gibt es hier genügend: große Kampagnen wie etwa die Lidl-Kampagne; Leserbriefe an Politiker*innen; Forderungen nach fairen, nachhaltigen Lebensmitteln in Betrieben, Schulen und Unis; gewerkschaftliche Organisierung. Dabei kommt es aber auch darauf an, sich stets zu fragen: Stärkt mein Handeln die Emanzipation von sozial Benachteiligten und die demokratische Regulation von Wirtschaft? Andernfalls sitzen konkrete Kämpfe zu leicht greenwashing auf und mögliche Kompromisse, wie z.B. die Zusammenarbeit von ACOGE mit REWE in Almería, werden in ihren Widersprüchen nicht genügend reflektiert.

3 Ein „Mosaik der Transformation“: Plädoyer für einige konkrete Handlungsfelder

Wir haben also gesehen, dass transformative Projekte gut überlegt sein wollen. Zugleich steht uns nach unserem Aufenthalt in Almería überdeutlich vor Augen, dass aus theoretischem Nachdenken konkretes Handeln erwachsen sollte. Beides ergibt offensichtlich einen spiralförmigen Prozess aus Planung, Ausführung, Anpassung. Insofern gilt es unbedingt zu verhindern, dass das machtvolle Narrativ der überwältigenden ‚globalen Problemlage‘ und der ‚Notwendigkeit großer politischer Lösungen‘ als Rechtfertigung für persönliche Apathie trotz besseren Wissens instrumentalisiert wird („Ethischer Konsum? Bringt doch eh nichts! Es braucht politische Lösungen – aber für die gibt es keine Mehrheiten“).

Der Politiker und Publizist Eppler und der Wachstumskritiker Paech weisen zurecht darauf hin, dass der Wandel schon im Werden ist, und zwar „in autonomen Bewegungen, kleinen Reallaboren und sozialen Projekten von Menschen, die gegen den Strom schwimmen.”4 Gemeinsam ergeben sie ein „Mosaik der Transformation”. In den folgenden Ausführungen wird es darum gehen, Möglichkeiten auf verschiedenen Ebenen nachzuzeichnen. Dabei leitet uns die bewusst weite Frage wie hier jeweils soziale Verhältnisse transformiert werden (sollen). Unter sozialen Verhältnissen verstehen wir in unserem Beispiel vor allem strukturelle Beziehungen zwischen Akteur*innen des Lebensmittelmarktes, aber auch kulturelle Formationen wie Rassismus, Wahrnehmungsgewohnheiten etc. Politische und wirtschaftliche Strategien der Veränderung sollten sich auf die vor Ort arbeitenden Menschen beziehen, wie uns die persönlichen Gespräche mit Arbeitsmigrant*innen auf unserer Exkursion ins Plastikmeer eindringlich vermittelten.

3.1 Der große Wurf? Die Imagination anderen Wirtschaftens in die öffentliche Sphäre tragen

Ein wichtiger Schritt, den jede*r mit relativ wenig Aufwand gehen kann, ist die kritische Thematisierung gegenwärtiger Verhältnisse – in unserem Fall die des Lebensmittelmarkts – und daran anschließend die Diskussion systemischer Alternativen. Diese Alternativen in die breite Öffentlichkeit zu tragen, ist dringend notwendig.

Postwachstumsökonomie

Ansätze, die ein ‚Postwachstum’ oder ähnliche Begriffe im Namen tragen (degrowth, Postwachstumsgesellschaft usw.) gibt es inzwischen so viele, dass das Feld schwer zu überblicken ist. Was sie eint, ist eine grundsätzliche Kritik an der Übernutzung natürlicher – und zum Teil sozialer – Ressourcen als Folge des kapitalistischen Wachstumszwangs.5 Sowohl normativ als auch empirisch lehnen Postwachstums-Vertreter*innen die Idee eines ‚qualitativen’ Wachstums (green growth), das auf technischen Innovationen beruht, in der Regel ab. Die Vorstellungen von einer zukünftigen Wirtschaftsweise unterscheiden sich zum Teil erheblich, tendieren aber in der Mehrheit in Richtung Regionalisierung von Kreisläufen, Konsumverzicht, Mehrarbeit in den Bereichen Reparatur und Recycling und oft Verkürzung von Erwerbsarbeitszeiten.

Ein prominenter Ansatz ist die auf das Umfeld des Ökonomen Niko Paech zurückgehende Postwachtumsökonomie. Im Hinblick auf soziale Verhältnisse bemerkt dieser zu Recht, dass „die soziale Logik des Wirtschaftswachstums [darauf beruht], Armut und Ungleichheit über Zuwächse der Verteilungsmasse zu mindern”6. Paechs Idee sieht hingegen vor, regionales Wirtschaften und Subsistenz zu stärken. Letztlich stellt er sich eine Verringerung von Arbeitsteilung vor und damit vor allem in Bereichen wie der Lebensmittelproduktion eine grundsätzliche Abkehr vom ‚Modell Almería’, der exportorientierten Intensivbewirtschaftung. Neben der geringeren Umweltbelastung impliziert dies die Hoffnung auf die Stärkung kleinräumiger sozialer Beziehungen und damit die Relativierung der scharfen Trennung von Produktion und Konsum. Themen wie Macht- und Ressourcenverteilung oder die Bedeutung von Arbeitsmigration in solchen regionalisierten Systemen behandelt Paech allerdings eher stiefmütterlich. Damit ist dieser Postwachstumsansatz in spezifischer Weise ‚emanzipativ’ ausgerichtet: Emanzipation vom (selbst-)zerstörerischen Materialismus – nicht so sehr Emanzipation von sozialer Ungleichheit und Ausbeutung.

Ethischer Welthandel und Gemeinwohlökonomie

Christian Felber, Vordenker der Gemeinwohlökonomie, präsentiert in seinem Werk „Ethischer Welthandel“ eine scheinbar einfache These: Handel muss dem Gemeinwohl dienen und tut es bisher nicht. Er meint, das aktuell bestehende Welthandelssystem sei Ursache vieler, um nicht zu sagen der meisten globalen Nachhaltigkeits- und Gerechtigkeitsprobleme. Die ‚Freiheit’ des Freihandels diene vor allem der Bereicherung transnationaler Konzerne. Entscheidend sei es hingegen, (Welt-)Wirtschaftspolitik konsequent als Mittel statt als Zweck zu begreifen und zwar zur Verwirklichung ‚größerer‘ Ziele: ‚Menschenrechte’, UNO-Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele, kulturelle und ökonomische Vielfalt7 und so weiter.

Das attraktive an Felbers Konzept ist, dass er sehr konkrete Vorschläge macht, wie ein politischer Prozess in die Richtung eines ethischen Welthandels aussehen könnte. Es genüge eine kleinere Gruppe williger Staaten, die die WTO ‚kontrolliert’ verlasse, stattdessen ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaftsvölkerrecht mit Sitz bei den Vereinten Nationen etabliere, sich gegen neoliberale Angriffe wehre und nach und nach versuche weitere Staaten in dieses System zu integrieren. Inhaltlich schlägt Felber einen Mix aus neuen Institutionen und neuen Regeln vor. Es brauche eine Clearing Union, die die Handelsbilanzen der Staaten ausgeglichen halte, Schutzzölle gegenüber gemeinwohlschädlichen Wirtschaftspraktiken (Lohndumping, Umweltzerstörung etc.) und einiges mehr.8

Wenn wir allerdings an die Situation in Almería denken, wird deutlich, woran es bei Felbers Idee eines ethischen Handels mangelt. Seine Gemeinwohlökonomie liest sich wie ein spezifischer wirtschaftspolitischer Forderungskatalog, dem desöfteren die gesellschaftspolitische Substanz fehlt. Felber erweckt den Eindruck, als seien mit dem Verweis auf etwa ‚Menschenrechte’ und Arbeitsnormen alle Fragezeichen beseitigt. Er argumentiert, die konkrete Ausgestaltung ethischen Handels könne und müsse man direktdemokratischen Prozessen überlassen, als erledige sich die Frage nach Macht- und Eigentumsverhältnissen damit von selbst. Insofern mangelt es Felbers „flott aufgepinselter neuer Weltordnung9 soziologisch gesehen an Tiefe, wohingegen seine Vorschläge für eine politische Diskussion wohltuend konkret sind.

3.2 Neue Solidarität vor Ort leben: Beispiel Solidarische Landwirtschaft

Im Gegensatz zu den beschriebenen eher theoretischen und weit-umfassenden systemischen Ansätzen wird Solidarische Landwirtschaft (Solawi) bereits praktiziert. Solawi ist ein Konzept, bei dem der Vertrieb von Lebensmitteln in einem regionalisierten System zwischen Landwirt*innen und Verbraucher*innen abläuft. Diese zwei Parteien schließen einen Vertrag ab, in dem sie sich dazu verpflichten, „die kalkulierten Kosten für die Jahresproduktion inklusive eines ausgehandelten Stundenlohns für die anfallenden landwirtschaftlichen Tätigkeiten anteilig […]” 10 zu bezahlen. Diese Vereinbarung sichert die Existenz der Landwirt*innen und garantiert eine Risikoteilung, z.B. bei Missernten. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder einer Solawi Mitbestimmungs- und -gestaltungsrechte. Produzent*innen und Konsument*innen planen gemeinsam, was, wie viel und wie angebaut wird. Darüber hinaus können Solawi-Mitglieder selber anfallende Arbeiten in der Landwirtschaft, der Verwaltung oder Warenverteilung verrichten.

Mitglieder einer Solidarischen Landwirtschaft erhalten ihren vorher ausgehandelten Ernteanteil aus einer regionalen und umweltschonenden Produktion. Eine wesentliche Säule ist das Vertrauensprinzip: „Man vertraut darauf, dass die Mitglieder nicht mehr nehmen, als ihnen zusteht, und die Betriebe tatsächlich die entsprechenden Ernteanteile an die Mitglieder weitergeben und bei der Produktion die vereinbarten Tierschutz- oder Umweltauflagen erfüllen.” 11

In diesem Sinne wird meistens von Bio-Zertifizierungen und externen Kontrollen abgesehen. Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen schaffen eine neuartige Beziehung zwischen Produzent*innen und Konsument*innen. Gleichzeitig werden Solawis damit angreifbarer: faktisch für Trittbrettfahrer*innen und diskursiv gegenüber dem Vorwurf der Naivität. Es gibt wenig strukturelle Hindernisse gegen Vertrauensmissbrauch.

Ließe sich dieses Konzept auf die Verhältnisse in Almería übertragen? Die direkte Verbindung zwischen Produzent*innen und Konsument*innen würde Zwischenhändler*innen und weitere Dritte, die den Preis entscheidend mitbestimmen, außen vor lassen. Vereinfacht ausgedrückt: Die Preisbildung einer Tomate wäre nur noch ein Diskussionsthema zwischen den Mitgliedern einer Solawi. Im Idealfall müssten Landwirt*innen dank fairer Lebensmittelpreise nicht mehr um ihr Bestehen bangen. Landarbeiter*innen befänden sich in sicheren und fairen Arbeitsverhältnissen. Landwirt*innen könnten eine stärkere Verankerung in lokalen Gemeinschaften sowie einen Zugewinn an Selbstbestimmung erreichen. Es sollte allerdings nicht übersehen werden, dass im Konzept Solawi bisher weder die Stellung lohnabhängiger Landarbeiter*innen noch das Eigentum an Produktionsmitteln eine prominente Rolle spielen.

Eine wiederkehrende Kritik ist zudem, dass sie vor allem „BesserverdienerInnen und (angehende) AkademikerInnen”12 anspreche. In der Tat müsste dieser einkommensbedingte Ausschlussmechanismus ausgehebelt werden, indem z.B. Besserverdienende die Teilnahme von Geringerverdienenden mittragen. Richtig ist auch, dass Solawis perspektivisch breitere Bevölkerungsschichten als bisher erreichen müssten.

Einer weiteren Reflexion bedarf zudem, gerade mit Blick auf Almería, der Fokus auf regionale Konsument*innen. Im Moment sind es hauptsächlich ausländische Verbraucher*innen, die spanisches Obst und Gemüse konsumieren. Produktionsmengen und damit Arbeitskräftebedarfe, wie sie aktuell  in Südspanien entstehen, wären damit hinfällig. Erhebliche strukturelle Veränderungen würden kurzfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit Arbeitslosigkeit und Abwanderung vieler Menschen nach sich ziehen. Offen ist auch, welcher geographische Raum hier als ‚Region’ verstanden wird und wie ein ‚solidarischer Export’ auf einem höherem Niveau aussehen könnte, wenn Verbraucher*innen in Deutschland spanisches Olivenöl beziehen möchten.

Schließlich kann nicht übersehen werden, dass ein Akteur im Konzept Solidarische Landwirtschaft fast gar nicht vorkommt: der Staat. Die Perspektivverschiebung von der Politik auf einzelne Konsument*innen und ihr Kauf- und Ernährungsverhalten bedeutet für letztere zwar ein Mehr an Autonomie, lässt aber viele regulatorische Fragen offen. Eine differenzierte politische Agenda scheint die Bewegung für den Moment nicht zu haben.

3.3 Konsumverhalten – Kaufen, um zu transformieren?

Essen ist ein lebensnotwendiger Teil unseres Seins und hat einen hohen psychologischen und sozialen Wert. „Umso wichtiger ist es, dass wir hier genauer hinsehen: Was verleiben wir uns täglich ein und welche Folgen hat dies für uns selbst, für andere Menschen auf der Welt, für die nachfolgenden Generationen und für unsere Lebensumwelt?” 13

Der Konsum von biologischen Lebensmitteln ist in der Regel hauptsächlich ökologisch und gesundheitlich motiviert. Konsument*innen wollen einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Auf einer individuellen Ebene versprechen sie sich qualitativ höherwertige Lebensmittel sowie gesundheitliche Vorteile. Ein Zusammenhang zwischen einer Veränderung der Arbeitsbedingungen in Almerías Landwirtschaft und biologischem Konsum lässt sich nicht direkt ausmachen. Schließlich versprechen viele Bio-Siegel keine Verbesserung von Arbeitsstandards. Gewerkschaftliche Akteur*innen in Almería versicherten uns gar, ‘Bio-Produkte’ in den großen, konventionellen Supermärkten seien unter denselben ausbeuterischen Bedingungen produziert wie Nicht-Bio. Höchstens bei nicht in erster Linie profitorientierten Unternehmen der ‚Bioladen-Nische’ mag es einen positiven Zusammenhang zwischen biologischer Produktion und fairen Arbeitsbedingungen geben.

Ein regional–saisonal ausgerichteter Ernährungsstil fokussiert wie ein biologischer auf ökologische Motive. Darüber hinaus steht aber auch die Wiederbelebung kultureller Verbundenheit mit Lebensmitteln und regionaler sozialer Netzwerke im Mittelpunkt. Ein Beispiel sind die oben vorgestellten Solawis. Regionales Wirtschaften stärkt die kleinen und mittleren Betriebe. 14

Ein regionaler und saisonaler Ernährungsstil in großem Ausmaß ist jedoch weder mit einer primär auf Export ausgerichteten Landwirtschaft, noch mit einer von saisonalen Bedingungen emanzipierten Lebensmittelproduktion vereinbar. Die almeríensische Lebensmittelindustrie – und damit auch das Auskommen der Landarbeiter*innen – ist abhängig vom internationalen Lebensmittelmarkt. Wenn Verbraucher*innen konsequent saisonal-regional konsumieren, spielen sie als Marktteilnehmer*innen für die Exportlandwirtschaft keine Rolle mehr.

Im Gegensatz dazu setzt fairer Handel nicht auf Regionalisierung, sondern auf gerechtere Beziehungen gerade zwischen Konsument*innen im globalen Norden und Produzent*innen im globalen Süden. Ein Blick nach Almería macht deutlich, dass die Verallgemeinerung eines europäischen FairTrade-Systems zwar längst überfällig, jedoch politisch nicht gewollt ist. Aller Schwachstellen zum Trotz, können die Prinzipien des Fairen Handels zu einem Abbau von Ausbeutungsverhältnissen beitragen.

Fairtrade soll den Fokus auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen setzen und für faire Preise sorgen, indem es höhere Produktionskosten berechnet. 15 Ein fairer Preis bedeutet wiederum höhere Erträge für die Erzeuger*innen. Teil des Fairtrade-Konzepts ist zudem die Stärkung sozialer Rechte, z.B. die Unterstützung von Sozialversicherungen für Arbeiter*innen und Gewerkschaftsgründungen. Darüber hinaus werden Qualifizierungen für die Produzent*innen vor Ort ermöglicht. Sozial und ökologisch verträgliche, ‚faire’ Preise für Nahrungsmittel sollen bäuerliche Existenzen sichern und Arbeitsplätze im ländlichen Raum schaffen. In Form von Bildungs-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit können Verbraucher*innen im globalen Norden über den Wert eines ‚ehrlichen’ Lebensmittelpreises aufgeklärt werden.

Auch Via Campesina, ein weltweiter „Zusammenschluss von Kleinbauern und -bäuerinnen, Landlosen und LandarbeiterInnen mit ca. 200 Mio Mitgliedern“ 16, will an den ausbeuterischen Verhältnissen in der Landwirtschaft etwas verändern. Die Organisation setzt sich für eine umweltfreundliche, kleinbäuerliche Landwirtschaft ein, die die Versorgung der lokalen Bevölkerung garantieren soll. Ihre zentrale Forderung lautet: Ernährungssouveränität. Gemeint ist damit „der freie Zugang zu Land, Wasser und Saatgut – nebst weiterer Selbstbestimmungsrechte“ 17

Ein kritischer Konsum ist also multidimensional, denn er führt den Kampf auf verschiedenen Schauplätzen. Wenn sich viele Individuen ähnlich verhalten, formen sie ein Kollektiv und sind Teil einer systemischen und kulturellen Veränderung (vertiefend Wahrer Konsum im Falschen). Eine biologische Lebensmittelproduktion hat wenige Konsequenzen für die Bedingungen in Almería, lässt sich aber grundsätzlich mit emanzipativen Ansätzen zusammendenken. Eine saisonal-regionale Lebensmittelversorgung ist mit dem gegenwärtigen Ernährungsregime unvereinbar. Soziale Verhältnisse und Verteilungsfragen auf globaler Ebene wären zunächst nachrangig, auch wenn die (Re-)Regionalisierung vor allem im globalen Norden sicher ein kulturelle Zeitenwende darstellen würde. Lediglich ‚fairer’ Konsum stellt – bei aller Kritik an der Unzulänglichkeit von Siegeln wie Fair Trade – eine direkte Verbindung zu Arbeitsbedingungen, Verteilungsgerechtigkeit und Solidarität in Südspanien und anderswo her.

Es muss jedoch betont werden, dass auch kritischer Konsum Konsum ist. Dieser bleibt bisher in seinem Wesenskern eine tendenziell stark anonymisierte, marktförmige Interaktion zwischen Konsumierenden, Distribuierenden und Produzierenden. Wichtig erscheint uns daher, dass jeder, auch ‚fairer’ Konsum durch Maßnahmen der politischen Bildung begleitet wird, die überhaupt erst Wissen und Bewusstsein über die Herstellungsbedingungen der von uns tagtäglich konsumierten Lebensmittel schaffen. Dieses Ziel verfolgen diverse Initiativen, etwa die Slow-food-Bewegung, die die „Geschichte” von Nahrungsmitteln neu erzählen möchte, oder die gewerkschaftliche Bildungsinitiative weltumspannend arbeiten. Auch unser Blog soll dazu einen kleinen Beitrag leisten.

3.4 Arbeitspolitische Kämpfe: Gewerkschaftliche Organisierung entlang der Wertschöpfungskette?

Bewusstseinsbildung und (Selbst-)Aufklärung entfalten ihre Wirkung eher langfristig. Sowohl ethisch als auch strategisch bleibt es in der Zwischenzeit unerlässlich, konkrete(re) Kämpfe für bessere Arbeitsbedingungen zu führen. Ein unerlässliches Instrument in diesem Kampf ist und bleibt die gewerkschaftliche Organisierung von Arbeitnehmer*innen, wie in unserem Beitrag zur Arbeit der SOC-SAT in Almería beschrieben. Wir haben hier gesehen, wie mühselig die Arbeit ‚an der Basis’ (die Werbung von Mitgliedern, die Verhandlungen mit Arbeitgeber*innen, die Rechtsberatung und Klagsführung) auch in Südspanien oft ist.

Die Arbeit der SOC-SAT hat die Lebens- und Arbeitsbedingungen tausender Menschen erheblich verbessert und über ihre transnationalen Netzwerke wesentlich dazu beigetragen, dass die Produktionsbedingungen mehr und mehr Menschen bewusst werden. Wie an anderer Stelle beschrieben, erfordert die Organisierung in einem solch prekären Feld eine spezielle gewerkschaftliche Arbeitsweise, die wir Social Movement Unionism genannt haben. Entscheidend sind einerseits Koalitionen mit antirassistischen Initiativen und weiteren zivilgesellschaftlichen Gruppen und andererseits niedrigschwellige Zugänge zur Gewerkschaft selbst. So bietet die SOC-SAT in Almería beispielsweise eine kostenlose Rechtsberatung an und übernimmt bei Klageerhebungen – etwa wegen Lohnraubs – die Verfahrenskosten, wenn die Kläger*innen der Gewerkschaft beitreten. Im Gegenzug verbleiben bei positivem Ausgang 10% der Streitsumme bei Neumitgliedern und 5% bei Langzeitmitgliedern bei der SOC-SAT. Auf diese Weise wurden etwa von 2006 bis 2010 über 1000 Fälle erfolgreich bearbeitet.18

Die Arbeit niedrigschwelliger Gewerkschaften wie der SOC-SAT bereitet also den Boden für ein Klima der Solidarität und Wehrhaftigkeit unter den meist migrantischen Arbeitnehmer*innen. Dieser Effekt ist auf keinen Fall zu unterschätzen. Gleichzeitig haben wir aber zu Beginn deutlich gemacht, dass Ausbeutungsverhältnisse wie die in Almería systemischen und transnationalen Charakter haben und sich daher auch nur auf diesen Ebenen nachhaltig bekämpfen lassen. Aus diesem Grund ist – perspektivisch – die Solidarisierung von Arbeitnehmer*innen entlang der Wertschöpfungskette unerlässlich.

Der Versuch eine solche Solidarisierung anzuregen war Mitte der 2000er-Jahre etwa Teil der Lidl-Kampagne, betrieben in Deutschland von ver.di und einigen Nichtregierungsorganisationen.19 Ziele der Kampagne waren erstens die Skandalisierung schlechter Arbeitsbedingungen, vor allem in den Filialen in Deutschland, und zweitens der Aufbau von gewerkschaftlicher ‚Gegenmacht’ im Unternehmen selbst (in erster Linie durch die Bildung von Betriebsräten). Nach Einschätzung der Beteiligten gelang zwar die mediale Skandalisierung äußerst gut, die Organisierung im Unternehmen Lidl selbst allerdings nur in geringem Maße, weil sich die Kampagne vor allem an die Öffentlichkeit, aber zu wenig und zu spät an die Mitarbeiter*innen selbst gerichtet habe. Dementsprechend seien auch Versuche, diese für die Situation anderer Arbeitnehmer*innen entlang der Wertschöpfungsketten der bei Lidl verkauften Produkte zu sensibilisieren, weitgehend ins Leere gelaufen.

Gleichwohl gelang es Lidl – zumindest kurzfristig – in die Defensive zu drängen und Schlüsse für zukünftige Organisierungsversuche entlang der Wertschöpfungsketten zu ziehen: „Letztlich kann gesagt werden, dass Solidarisierungsprozesse entlang der Wertschöpfungskette erfordern, dass es an den jeweiligen Orten der Produktion bzw. der Vermarktung stabile und glaubwürdige gewerkschaftliche Kräfte gibt, die in der Lage sind, die Interessen der Lohnabhängigen vor Ort zu vertreten.”20 Mit Hilfe dieser Kräfte könne es dann gelingen Zusammenarbeit erstens anzuregen (etwa durch Bildungsarbeit), zweitens strukturell zu ermöglichen (zum Beispiel durch die Anerkennung von Mitgliedschaft zwischen den verschiedenen Gewerkschaften, um Mobilität abzudecken) und drittens die Kooperation mit weiteren Akteur*innen im Sinne des Social Movement Unionism zu suchen.

4 Fazit: Das Zusammenspiel verschiedener Strategien

Alternatives Wirtschaften ist immer politisch und braucht politische Konzepte, die über die Frage des ‚richtigen’ Konsums hinausgehen. Die persönliche, moralisch-ethische Frage ‚Was konsumiere ich?’ ist wichtig, aber kann kollektive politische Strategien nicht ersetzen. Es reicht nicht, über ‚kritischen Konsum’, im Sinne einer Nachfragestrategie, einen entsprechenden (Nischen-)Markt für fairere und nachhaltigere Lebensmittel unter weitgehend unveränderten wirtschaftlichen Bedingungen zu erzeugen. Wir schließen uns dem Politikwissenschaftler Franziskus Forster an, wenn er schreibt: „Das vorherrschende Ernährungsregime wird nicht nur ‚von oben’ durchgesetzt und aufrecht erhalten, sondern lebt insbesondere davon, dass die zugrunde liegenden Logiken entweder undurchsichtig sind und/oder ausgeblendet werden, oder aber von den Menschen akzeptiert werden. Die Frage der Ernährung verweist auf eine ‚imperiale Lebensweise’.”21

Diese imperiale Lebensweise hat sich historisch im Zuge (post-)kolonialer Beziehungen, kapitalistischer Globalisierung und zunehmender sozialer Ungleichheit im Weltmaßstab herausgebildet und in unsere Verhaltens- und Wahrnehmungsweisen eingeprägt. Es braucht daher eine gesellschaftspolitische Debatte über die „Erweckung von Bedürfnissen im Kapitalismus”22 – der Konsum von Erdbeeren im Winter ist hierbei nur ein Beispiel. Politisches Handeln bedeutet hier also nicht nur, konkrete politische Vorhaben, sondern auch langwierige Auseinandersetzungen über gesellschaftspolitische Ziele.

Soll „Business as usual” keine Option sein, wie im Fazit des 2008 vorgestellten Weltagrarberichtes23 resümiert wird, dann brauchen wir eine grundlegende kulturelle Umorientierung und eine breite Diskussion über den Wohlstandsbegriff. Wie der Politikwissenschaftler Ulrich Brand und andere argumentieren, ist es notwendig, attraktive, postmaterialistische Vorstellungen eines ‚guten Lebens’ und entsprechende ‚öko-soziale Subjektivitäten’ zu schaffen.24 Zu diesem Prozess tragen Diskussionen um Postwachstum und Gründungen von Solawis unzweifelhaft bei. Sie sind aber öffentlich noch wenig sichtbar.

Zugleich bedarf es aber auch heute schon – entgegen aktueller Hegemonien – konkreterer politischer Kämpfe, beispielsweise um arbeits- und migrationspolitische Maßnahmen. Die Gewerkschaft SOC-SAT versucht mit ihrer politischen Lobby- und Bewusstseinsarbeit sowie der täglichen Unterstützung von migrantischen Lohnarbeiter*innen in ihren kleinen und großen Kämpfen um bessere Arbeitsbedingungen ganz konkret die Verhältnisse in Almería zu verändern. Ein eingängiges Beispiel sind auch die Versuche einer gewerkschaftlichen Solidarisierung von Lohnabhängigen entlang der Wertschöpfungskette wie in der beschriebenen Lidl-Kampagne. Der weitere Horizont solcher Kämpfe sollte stets die nachhaltige Überwindung unsolidarischer, rassistischer, ausbeuterischer Verhältnisse sein. Dabei müssen wir politischen Kampf und Entscheidungen persönlicher Lebensführung wie kritischen Konsum nicht gegeneinander stellen, sondern sie können und sollen sich ergänzen. Wer bei sich selbst beginnt, erhöht nicht nur die eigene Glaubwürdigkeit, sondern gelangt im Ringen um das eigene Verhalten auch zu eben jenen gesellschaftlichen Fragen und Widersprüchen, deren praktisches Verstehen die wichtigste Bedingung jeder Transformation ist.

Literatur

Behr, D. A. (2013), Landwirtschaft – Migration – Supermärkte. Ausbeutung und Widerstand entlang der Wertschöpfungskette von Obst und Gemüse, unv. Diss., Universität Wien. [Online verfügbar hier, zuletzt geprüft am 15.01.2019].

Bernau, Olaf (2008), Soziales Desaster. Globales Agrarsystem zwischen kleinbäuerlicher Landwirtschaft  und Agrobusiness, Kurswechsel 3 / 2008, S. 5–13.

Engler, Steven/Stengel, Oliver/Bommert, Wilfried (Hrsg.) (2016), Regional, innovativ und gesund. Nachhaltige Ernährung als Teil der Großen Transformation, Göttingen.

Eppler, Erhard/Paech, Niko (2016), Was Sie da vorhaben wäre ja eine Revolution… Ein Streitgespräch über Wachstum, Politik und eine Ethik des Genug, München.

Ermann, Ulrich et al. (2018), Agro-Food Studies. Eine Einführung, Köln/Weimar/Wien.

Exner, Andreas/Kratzwald, Brigitte (2012), Solidarische Ökonomie & Commons. INTRO. Eine Einführung, Wien.

Felber, Christian (2017), Ethischer Welthandel. Alternativen zu TTIP, WTO & Co, Wien.

Forster, Franziskus (2008), Ernährungssouveränität: Alternativen, Widerstand und Perspektiven. Über die gesellschaftspolitische Relevanz von Ernährung. In: Kurswechsel 3 / 2008, S. 59–69.

Koerber, Karl/Bader, Nadine (2016), Nachhaltige Ernährung – mehr als nur gesund, in: Engler, Steven/Stengel, Oliver/Bommert, Wilfried (Hrsg.) (2016), Regional, innovativ und gesund. Nachhaltige Ernährung als Teil der Großen Transformation, Göttingen, S. 171-202.

Orzessek, Arno (2017), Christian Felber: „Ethischer Welthandel“. Schmerzhaft-aggressive Wirtschaftskritik, Rezension im Deutschlandfunk Kultur. [Online verfügbar hier, zuletzt geprüft am 25.01.2019].

Paech, Niko (2013), Postwachstumsökonomie. Definition im Online-Wirtschaftslexikon Gabler. [Online verfügbar hier, zuletzt geprüft am 25.01.2019].

Fußnoten

  1. Behr 2013: 66.
  2. Die ambivalente Haltung von Konsumentinnen illustrierte jüngst eine ARD-Doku, in der Supermarktkund*innen auf die Produktionsbedingungen des von ihnen gekauften Obst und Gemüse angesprochen wurden, diese zwar ablehnten, aber doch keinen Ausweg zu kennen schienen.
  3. Forster 2008: 64.
  4. Eppler/Peach 2016: 17.
  5. Koerber/Bader 2016: 173; Exner/Kratzwald 2012: 21.
  6. Peach 2013. Abschnitt 6.2b der Definition: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/postwachstumsoekonomie-53487/version-176490.
  7. Felber 2017: 93ff.
  8. Felber 2017: 93-160.
  9. Orzessek 2017
  10. Ermann 2018: 54
  11. Ermann 2018: 54
  12. Ermann 2018: 58f.
  13. Koerber/Bader 2016: 200
  14. Koerber/Bader 2016: 189
  15. Koerber/Bader 2016: 198
  16. Bernau 2008: 5
  17. Bernau 2008: 11
  18. Behr 2013: 227.
  19. Eine ausführliche Aufarbeitung bei Behr 2013: 241-259.
  20. Behr 2013: 259.
  21. Forster 2008: 59.
  22. Behr 2013: 265.
  23. Ermann 2018: 205.
  24. Behr 2013: 71f.